Von einem Lager in Spanien aus begleitet der Dokumentarfilmer Jakob Preuss einen Kameruner über zwei Jahre bei dessen Versuch, Asyl in Europa zu bekommen. Anhand wichtiger Stationen zeichnet sein Film den schwierigen Weg des Flüchtlings nach und stellt die nicht immer übereinstimmenden Haltungen von Regisseur und Porträtiertem einander gegenüber. Dabei wirft er zwangsläufig Fragen nach der Verantwortung des Einzelnen auf und vermeidet durch ständige Reflexion und die sachliche Montage eine emotionale Ausschlachtung des Flüchtlingsschicksals. Am Anfang stehen zwei grundsätzliche Fragen, gefasst in Zitate: Sollte es ein Recht auf Migration geben? Buchtipps Für Das Osternest – Kummers KindergeschichtenPrädikat besonders wertvoll. In vielerlei Hinsicht stellt Jakob Preuss’ ALS PAUL ÜBER DAS MEER KAM - TAGEBUCH EINER BEGEGNUNG einen. ALS PAUL ÜBER DAS MEER KAM - Tagebuch einer Begegnung Regisseur Jakob Preuss schafft es. Ursprünglich hatten der Filmemacher (The Other Chelsea) und seine Produzenten Jonas und Jakob Weydemann einen anderen Film im Kopf gehabt. Es sollte schon. Als Paul über das Meer kam - Tagebuch einer Begegnung ein Film von Jakob Preuss. Inhaltsangabe: Filmemacher Jakob Preuss lernt während einer Recherchereise den aus Kamerun emigrierten Paul kennen. Der floh in der Hoffnung auf ein besseres Leben durch die Sahara und wartet nun. Ist es moralisch vertretbar oder sogar notwendig, die eigenen Landesgrenzen zu verteidigen, Migration zu begrenzen? Ebenfalls am Anfang stehen zwei Welten: Da ist auf der einen Seite der Zaun, auf dem Flüchtlinge sitzen, auf der anderen Seite der Golfplatz der spanischen Exklave Melilla – ein ebenso vielsagendes wie widersinniges Bild. Der Weg des Filmemachers Jakob Preuss (geb. 1975) führt zunächst in den Wald jenseits des Zauns, dorthin, wo die Camps sind, in denen Flüchtlinge monate-, manchmal jahrelang warten, um über die stacheldrahtbewehrte Hürde zu kommen oder mit Schleusern über das Meer: ins gelobte Europa. Dort trifft Preuss Paul aus Kamerun – eine schicksalshafte Begegnung. Aus einem Dokumentarfilm, der laut R. Ursprünglich hatten der Filmemacher ( The Other Chelsea) und seine Produzenten Jonas und Jakob Weydemann einen anderen Film im Kopf gehabt. Es sollte schon um die Flüchtlingsfrage gehen, um FRONTEX und die Lage an den EU-Außengrenzen, doch die zufällige Begegnung mit dem Kameruner Paul änderte alles: Preuss traf ihn in einem Wald in Marokko nahe der spanischen Exklave Melilla, die von einem meterhohen Zaun vor dem Zustrom der Migrant_Innen aus Afrika abgeschirmt ist. Sie lagern im Umland Melillas in provisorischen Unterkünften, die fast immer streng nach Nationalität der Flüchtlinge sortiert und organisiert sind. Die Nigerianer, die Kameruner, jedes Land hat seine eigene kleine Zeltstadt errichtet. Hier warten sie darauf, dass es endlich losgeht. Paul, der schon über 3o Jahre alt ist - zumeist sind die Flüchtlinge jünger als er - ist ein netter, zurückhaltender und überkorrekter Mann. Offen und bereitwillig erzählt er von seiner Odyssee, die ihn hierher brachte, weil er zuhause keine Perspektive mehr sah, als er wegen Intrigen und seiner Beteiligung an Protesten von der Uni flog. Axel Milberg Im Interview: 'Borowski Ist Mir Näher Gekommen'Anders als man das hier in Europa zumeist hört, bereitete er seine Flucht gen Norden heimlich vor, weihte seine Familie nicht ein, sondern machte sich einfach ohne Abschied auf den Weg. Ein Verhalten, das, wie der Regisseur in Filmgespräch bemerkte, ebenso häufig vorkommt wie das Klischeebild, das wir hierzulande im Kopf haben: Dass die Familie bewusst einen auswählt, der es in Europa schaffen soll, schaffen muss. Doch egal auf welche Weise man geht: Zurück will hier keiner. Denn die Chancen in ihrer Heimat auf anständige Weise etwas zu erreichen, gehen gegen Null. Weil die Reise aus seiner Heimat hier an den Nordrand des afrikanischen Kontinents viel teurer war als erwartet, ist Paul, als er dem Filmemacher aus Deutschland begegnet, schon eine kleine Ewigkeit hier: Das Geld für die Überfahrt hat er sich im nicht gerade wohlhabenden Marokko mühsam erarbeitet. Nun kann es jederzeit losgehen. Wann es genau soweit ist, weiß man nie, hier scheinen alle auf Abruf zu leben, bis sie dann endlich dran sind mit ihrer lebensgefährlichen Passage. Und so ergeht es auch Jakob Preuss so: Als er sich nach Pauls Aufenthalt erkundigt, erzählt ihm einer der Nachbarn, dass der sich auf den Weg gemacht hat, dass man aber schon zwei Tage von ihm kein Lebenszeichen erhalten habe, was sehr ungewöhnlich und besorgniserregend sei. Später dann bestätigen sich die Befürchtungen, als Jakob Preuss Berichte von einem im Mittelmeer in Seeenot geratenen Boot sieht - einer der Überlebenden, die von der spanischen Küstenwache bzw. Einem FRONTEX-Schiff aus dem Wasser gezogen werden, ist Paul, der es nun immerhin nach Europa geschafft hat - wenn auch nur denkbar knapp. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist Jakob Preuss dann klar, dass er seinen Protagonisten gefunden hat, dass seine Beschäftigung mit der „Flüchtlingskrise“ durch Paul überhaupt erst ein Gesicht bekommen hat.
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March 2019
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